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Abführen mit Glaubersalz

Im Rahmen einer Fastenkur ist die gründliche Darmentleerung - das Abführen - ein fester Bestandteil. Damit soll der Stoffwechsel auf die umfassende Ernährungsumstellung der nächsten Tage vorbereitet und unerwünschte Nebenwirkungen des Nahrungsentzugs verhindert werden. Dazu gehören Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und auch Heißhungerattacken. Es ist also wichtig, die vollständige Entleerung des Darms durch geeignete Maßnahmen sicher zu stellen. Eine dieser Maßnahmen ist die Einnahme von Glaubersalz, auch als „Glaubern“ bezeichnet.

Was ist Glaubersalz?

Der Name Glaubersalz geht auf seinen Erfinder zurück: Etwa Mitte des 17. Jahrhunderts stellte der deutsche Chemiker, Apotheker und Arzt Johann Rudolph Glauber zum ersten Mal besagtes Salz aus Kochsalz und Schwefelsäure her. Die chemische Bezeichnung lautet Natriumsulfat. Früher wurde es auch „schwefelsaures Natron“ genannt. Glauber selbst sprach von Sal mirabilis oder Mirabili, was sich im allgemeinen Sprachgebrauch aber nicht durchsetzte. Glaubersalz kommt auch natürlich in einigen Mineralwässern vor und kann durch Eindampfen gewonnen werden, etwa in Karlsbad, weswegen es auch unter „Karlsbader Salz“ bekannt ist. Glaubersalz wird heute allerdings nur selten aus natürlichen Mineralien hergestellt, es fällt nämlich häufig als Nebenprodukt in der chemischen Industrie an.

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Wie funktioniert Glaubersalz?

Durch die Einnahme von Glaubersalz wird die Salzkonzentration im Darm massiv erhöht. Der Organismus versucht, diese hohe Konzentration wieder der „normalen“ Salzkonzentration im Blut anzugleichen, indem er Wasser im Darm zurückbehält. Der Darminhalt in Dünn- und Dickdarm wird dadurch sehr dünnflüssig, gleichzeitig entsteht ein hoher Druck auf die Darminnenwand. Dieser Druck löst den Stuhlentleerungsreiz aus. Es kommt zu einem durchfallartigen Stuhlgang, der den Darm sozusagen „ausschwemmt“. Glaubersalz gilt als sehr starkes Abführmittel. Die Wirkung tritt in der Regel etwa nach zwei bis sechs Stunden ein. In Einzelfällen kann es schneller gehen oder auch länger dauern. Bewegung unterstützt die Ausscheidung.

Ähnlich wie Glaubersalz wirken auch andere Abführsalze, etwa das Bittersalz (Magnesiumsulfat), das in der Naturheilkunde oft bei Darmproblemen eingesetzt wird, oder das F. X. Passagesalz, ein geschmacklich verbessertes Salz, das aber etwas weniger drastisch wirkt.

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Wie wird Glaubersalz eingenommen?

Das grobkörnige Glaubersalz wird in warmem Wasser unter Rühren aufgelöst. Etwa 30 bis maximal 40 Gramm Salz kommen auf einen dreiviertel Liter Wasser. Die exakte Salzmenge wird in einem der zahlreichen Fastenhotels durch den Therapeuten bestimmt und hängt auch vom Körpergewicht und den bisherigen Ernährungsgewohnheiten des Fastenden ab. Die salzige Flüssigkeit sollte nun möglichst zügig und noch warm getrunken werden. Der Geschmack ist nicht sehr angenehm, kann aber durch Zugabe von Zitronen-, Orangen- oder Grapefruitsaft sowie Pfefferminztee verbessert werden. Auch das abwechselnde Trinken von Salzlösung und starkem Pfefferminztee oder das Lutschen an einer Zitronenspalte hilft. Nach dem Trinken sollte man sich etwa Ruhe gönnen und sich nicht zu weit von der nächsten Toilette entfernen, da der Erfolg sich recht plötzlich einstellen kann. Wichtig ist, den ganzen Tag über reichlich Flüssigkeit aufzunehmen, um den Flüssigkeitsverlust über den Darm auszugleichen. Eine zusätzliche Trinkmenge von mindestens 2 Litern ist Pflicht.

Wer sollte nicht glaubern, was ist zu beachten?

Zunächst: Glaubersalz ist kein regelmäßiges Abführmittel! Es ist lediglich in Einzelfällen und therapeutisch – wie eben beim Fasten – einzusetzen. Bei eingeschränkter Nierenfunktion, Elektrolytstörungen (beispielsweise Hypernatriämie), entzündlichen Darmerkrankungen, Darmstenose (Verengung) oder –verschluss ist glaubern kein geeignetes Mittel zur Darmentleerung. Magersüchtige Menschen und Kinder sind ebenfalls ausgeschlossen. Bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Magen-Darm-Beschwerden ist im Einzelfall der Arzt zu befragen. Rücksprache mit dem Arzt gilt auch bei regelmäßiger Medikamenteneinnahme, um den geeigneten zeitlichen Abstand zur Einnahme festzulegen: Das verhindert, dass die Wirkstoffe des Medikaments vorzeitig ausgeschiedenen werden. Das gilt auch für Frauen, die mit der Pille verhüten.

Wer am Abführtag über Kopfschmerzen klagt, sollte seine Trinkmenge überprüfen: Salz entzieht dem Körper Wasser, und das kann Kopfweh verursachen. Der Schmerz sollte verschwinden, wenn reichlich getrunken wird.

Neben der Verwendung von Abführsalzen ist es bei verschiedenen Fastenkuren auch üblich, die Darmentleerung durch einen Einlauf herbei zu führen. Wer also nicht glaubern darf, hat damit eine ebenso wirkungsvolle Alternative. Sanfte Mittel zum Abführen sind abführende Getränke wie Sauerkraut- oder Pflaumensaft, Molke oder Buttermilch.